Die Fesseln erkennen
Sie kennen evtl. die Geschichte junger Arbeitselefanten in Indien. Sie werden als Jungtiere an eine schwere Kette gelegt und nach vielen Bemühungen sich zu befreien fügen sie sich ihrem Schicksal des Angebunden-Seins. Als erwachsener Elefant könnten sie diese Ketten leicht sprengen, aber ihre Erfahrung hat ihnen gelehrt, dass es nicht möglich ist zu entkommen. Deshalb versuchen sie gar nicht mehr die Realität der Gefangenschaft zu überprüfen, sie nehmen es als Tatsache hin.
Sie ahnen sicherlich schon was nun folgt:
Es sind meist nur unsere eigenen Grenzen, die uns einengen.
Wie diese Elefanten nehmen wir unsere anerzogen Einschränkungen hin. Jeder kennt die entmutigenden Worte der Eltern: "Du kannst nicht malen / singen / Fußballstar werden. Wie sieht das denn aus / deine Stimme hört sich schrecklich an / du bist viel zu unsportlich".
Auch gut gemeinte, besorgte Ermahnungen prägen unser Selbstbild: "pass auf, dass du dir nicht weh tust / du bei den anderen Leuten schön brav bist / dir niemand etwas weg nimmt" usw. Die Liste kann beliebig fortgesetzt werden.
Berthold Brecht hat schon richtig erkannt: "Gut gemeint ist das Gegenteil von gut".
Wir sind alle keine unbeschriebenen Blätter. Unsere Seiten wurden in der Vergangenheit von unseren Eltern und anderen Bezugspersonen zum Teil in Großbuchstaben mit Ängsten und Einschränkungen beschrieben. In diesem Lebensscript bewegen wir uns mehr oder weniger zufrieden. In einer Beratung können wir uns diese Seiten Ihres Lebensscriptes anschauen und alte Seiten durch Neue ersetzen.